X-Wing Regional 2013 im Ultra Comix Nürnberg
Oder: Die dramatische Geschichte über die Suche nach Erfolg
Wer meine bisherige „Leidensgeschichte“ hier im freizeitstrategen.de-Blog gelesen hat, weiß dass mir das Glück in meiner ersten Saison als Brettspiel-Nerd nicht wirklich hold war… Beim DUST-Regional in Gießen wurden meine alliierten Truppen in jedem Spiel von Achsen-Soldaten überrannt… Beim X-Wing Turnier in Coburg landete ich nur deshalb nicht auf dem letzten Platz, weil der Organisator freiwillig auf seine Punkte verzichtete… Und bei der OstCON in Neukirchen pustete ein kleines Mädchen meine imperiale Flotte in Rekordtempo vom Todesstern-Spieltisch…
Aber jetzt kommt das X-Wing Regional in Nürnberg und mit neuen Schiffen und Taktiken werde ich den Fluch der Niederlage brechen!
Die Anreise
Bevor es überhaupt los ging, analysierte ich fachgerecht die Nachteile meiner bisherigen Flotte (4x Named TIEs + Named TIE Interceptor) und zog auch dank den Ratschlägen der sehr freundlichen und hilfsbereiten deutschen Community (überall, egal ob in der Facebook-Gruppe, dem Heidelberger Forum oder dem Raumhafen-Forum!) meine Rückschlüsse:
Mehr Feuerkraft musste her! Also einen der letzten verfügbaren „Slave-1 Firespray“ beim Händler meines Vertrauens (ja, ein wenig Werbung muss schon sein: weltenschatz.eu) gekauft und die Flotte umgestellt: 4 Academy-TIEs (davon einer mit Tarnvorrichtung) sowie ein „Krassis Trelix Firespray“ mit schwerer Laserkanone und Bordschützen sollten eine Entscheidung in meinem Sinne herbeiführen!
Die Taktik war klar: Die TIE-Jäger sollten dem Gegner die Flugwege blockieren, damit die schwere Laserkanone des Firespray immer genug Ziele vor der Flinte hat. Und dank 99 Punkte standen die Chancen gut, immer die Initiative zu haben.
Am Tag des Events, der 20. Juli 2013, ging es dann los – Mit der Bahn! Für jemanden, der seit 5 Jahren des erste Mal wieder in einem Zug saß, war dies ein echt positives Erlebnis: Vollkommen entspannt ohne Stau in klimatisierten Zügen in Richtung Nürnberg düsen, das hat was… Und dank des Bayerntickets war selbst die Fahrt mit der 1. Klasse noch viel günstiger als die Fahrt mit einem PKW!
Kleiner Tipp: Auf vielbefahrenen Strecken lohnt sich der Aufpreis wirklich – Während es in der 2. Klasse zuging wie in einer Legebatterie eines Hühnerhofs, saß ich ganz allein in der 1. Klasse und bekam sogar meinen Morgenkaffee an den Platz gebracht *g*
In Nürnberg angekommen war es dann nur ein kurzer 10minütiger Gang zu Fuß bis zum Ultra Comix in der Vordere Sterngasse 2.
Das Turnier
Wer den UltraComix noch nicht kennt (so wie ich) wird sicher von seiner Größe und Ausstattung beeindruckt sein: Auf 2 Etagen der Traum eines jeden Nerds! Unzählige Comic-Hefte und Bücher, aber auch Brettspiele warten auf zahlungswillige Kundschaft.
In der dritten Etage schließlich fand in einem geräumigen Spielraum mit mehr als genug Tischen für die insgesamt 15 Teilnehmer das Turnier statt. Gespielt wurde im Schweizer System mit 4 Spielen zu je 75 Minuten mit einem Top2-Finale.
Los gehen sollte es eigentlich schon 11 Uhr, da wir aber auf 2 Kölner Spieler warten mussten (Respekt für 400 Kilometer je Strecke und dank Stau unglaubliche 7 Stunden Fahrzeit!) ging es erst eine Stunde später los. So konnte man aber immerhin schon mal mit den anderen Spieler fachsimpeln und sie nach ihren Taktiken aushorchen 😉
Mein erstes Spiel führte mich gegen die Rebellen von Patrick Rieker, einem sehr erfahrenen X-Winger mit einem Han Solo-Falken und 2 X-Wing-Jägern. Überraschend gut rettete ich mich über die Zeit und verlor nur mit 6 Punkten Unterschied, da am Ende lediglich noch sein Falke und mein Firespray auf dem Tisch standen und der Falke halt leider etwas mehr wert war… Egal, dafür gab er mir noch ein paar sehr gute Tipps welche sich besonders im letzten Spiel dann als sehr nützlich erweisen werden!
Mein zweites Spiel führte mich dann in die Innenstadt Nürnbergs! Denn da wir mit 15 Spielern eine ungerade Anzahl an Teilnehmern waren, fiel mir die Ehre einer Freirunde zu… In 75 Minuten kann man dann in Nürnberg auch ordentlich Geld lassen, beispielsweise mit einer echt fränkischen Mahlzeit aus 4 Bratwürsten (den leckeren Großen, nicht diesen komischen Mini-Nürnbergern) und einem Klacks Schinken-Kartoffelsalat sowie kühlem Bier für gut 12 €. Und dann ging es noch in den/das (?) LUSH – Mein persönlicher Tipp an alle vergebenen Leser: Wenn eure Frau/Freundin/Geliebte rumstresst, weil ihr das Wochenende lieber mit kleinen Plastik-Raumschiffen verschwendet, bringt diese überteuerten Duft-Badekugeln mit und alles ist wieder gut!
Im dritten Spiel ging es dann gegen Ronald Roßhirt, der mit einem TIE-Schwarm antrat und damit – um es auf den Punkt zu bringen – das Spiel von der ersten bis zur letzten Minute dominierte… Ich hab das Spiel schon wieder verdrängt und kann mich nur wage daran erinnern, dass wir uns gegenseitig permanent rammten und ich verboten schlecht würfelte. Aber ich schiebe meine Schuld nicht auf die Würfel, so ein TIE-Schwarm ist einfach unglaublich effektiv und jeder Leser darf mir gerne hier in die Kommentare Tipps schreiben, wie ich dagegen ankommen kann!
Ein würdiger Abschluss
Nach 3 Runden stand es also 5 zu 8 Punkte gegen mich (3 Punkte bekam Patrick, 5 Punkte Ronald und ich verdiente mich meine schmachvollen 5 Siegpunkte durch ein Freilos) und meine Hoffnung, die Serie der Niederlagen zu beenden schwand dahin. Jetzt war also die alles entscheidende Runde gegen eine Rebellenflotte aus einem Y-Wing mit Ionenkanone und 3 X-Wing, davon einer mit Briggs an Bord. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich den Namen meines Gegner vergessen habe, aber wenn du das liest fühle dich persönlich herzlich gegrüßt! Naja, das Match begann für mich eher bescheiden: Schon in der zweiten Runde waren 2 TIEs explodiert und in den darauf folgen jeweils die anderen beiden Jäger! Das heißt, in gut einer viertel Stunde realer Spielzeit hatte ich schon die Hälfte meiner Punkte beziehungsweise 80 % meiner Schiffe verloren! Doch dann, ein Wink des Schicksals, mein Firespray holte sich mit der schweren Laserkanone einen nach dem anderen X-Wing herunter und verfolgte schließlich auch den panisch fliehenden, unbeweglichen Y-Wing erfolgreich, während dieser es nicht schaffte mein Schiff zu ionisieren! Ein herausragender 5-Punkte-Sieg in 45 Minuten und über die Brettspiel-Saison betrachtet mein erster Turnierspiel-Sieg überhaupt!
Total happy wartete ich dann auf die Gesamtwertung und war nicht ohne Stolz mit meinem 9. Platz sehr zufrieden. Den Teilnahme-Stoffaufnäher trage ich deshalb mit Stolz! Neugierig wie ich war hab ich dann bei der Orga (die ich nebenbei nochmal sehr loben möchte für das tolle Turnier) angefragt wie meine Platzierung ausgesehen hätte, wenn ich statt der Freilos-Punkte in einem Spiele eine Niederlage eingefahren hätte: Es wäre dann wohl der 11. oder 12. Platz geworden.
Sehr glücklich und auch ein kleinwenig geschafft trat ich dann die Heimreise an, nachdem ich noch kurz beim Finalspiel den beiden Kölnern über die Schulter geschaut hatte und von ihrer perfekten Beherrschung der TIE-Schwärme fasziniert war – Das war fast schon Ballett, nur halt mit kleinen Plastik-Raumschiffen 😀
Mission erfüllt!
Ich freue mich sehr, an diesem tollen Regional teilgenommen zu haben und trotz meiner geringen Spielerfahrung doch auch mal nicht den letzten Platz abbekommen zu haben… Ich danke der Orga für das tolle Event und nochmal speziell dem Patrick, da er mir seinen Firespray auslieh da ich einen Teil vergessen hatte. Ich danke allen Spielern für die gute Stimmung und die mehr als fairen Spiele, auch danke ich für die Tipps die ihr mir gegeben habt! Damit ich es nicht vergesse: means-of-battle.com war auf dem Turnier vertreten und stellte spezielles X-Wing-Spielmaterial wie Schablonen vor!
Im Heidelberger Forum sind bereits die Resultate und auch ein paar Statistiken nachzulesen: So traten 6 Spieler für die Rebellen und 9 Spieler für das Imperium an. Wenn jemand durch die totale Vernichtung des Gegners gewinnt, dann meist nach 39 – 45 Minuten, viel was darüber hinaus ging waren nur noch Modified Wins. Die beiden besten Spieler spielten als Imperiale mit reinem 7er TIE-Schwarm bzw. Firespray mit 5er TIE-Schwarm, der beste Rebellenspieler landete auf Platz 4.
Gleich Bestellen und nach Hause an den Spieltisch liefern lassen!
Die Lösung: 4x A-Wing mit Push the Limit! Killt jeden Schwarm…
8 x Academy TIE killt ALLES und mit 96 Punkten kannst du sogar noch kleine Upgrades kaufen :0)