Nachdem Florentine nun schon einen sehr guten, eher objektiven Artikel über das Dust Tactics Turnier am 30. November in Deggendorf geschrieben hat, wurde ich als Freizeitstrategen-Eventreporter gebeten auch meine subjektiven Gedanken niederzuschreiben. Es folgt also nun der Bericht zum ultimativsten Wochenende des Jahres! Ultimativ nicht unbedingt deshalb, weil ich so erfolgreich war (ganz im Gegenteil) oder besonders weit weggefahren bin oder altbekannte Gesichter wiedertraf – Nein, ultimativ war es weil ich es mit Stephan verbracht habe, dem großartigsten loyalsten besten Freund (neudeutscht auch „Ultimate Bro“ genannt) den man sich vorstellen kann! Stephan, dir widme ich diese Zeilen!
Vorbereitung
Schon oft haben die Weltenschatz‘ler Florentine und Bastian im beschaulichen Deggendorf verschiedenste Tabletop-/Brettspiel-Events veranstaltet. Eigentlich waren die Veranstaltungen für mich immer einen Tick zu weit entfernt (350 km je Strecke), aber die Neugier auf meine Freizeitstrategen-Chefredakteure und die Teilnahmezusage mehrerer altbekannter Dust-Gegner (Besser gesagt Freunde! Ein besonderer Gruß geht hier an Arnd, Dennis und Eike!) verleitete mich dann doch zu einer Zusage.
Wie bei jedem Turnier dieses Jahr habe ich dann, eher der Form halber als an einen Erfolg glaubend, meinen Bro Stephan angerufen und angefragt, ob er nicht mal Zeit hat mitzukommen. Da er gerade knietief in seiner Physik-Masterarbeit steckt war ich umso überraschter und erfreuter, dass er spontan zusagte. Also schnell ein Hotel gebucht, da wir uns an einem Tag nicht gleich 2 lange Fahrtstrecken antun wollten, und sehnsüchtig auf das Turnier gewartet!
Anreise
Am Freitag dem 29. November stand ich dann pünktlich 10 Uhr am Schweinfurter Hauptbahnhof und wartete auf Stephan. Widererwarten kam er sein Zug sogar pünktlich, kurze Begrüßung, Sachen im Auto verstaut, ab zum KFC frühstücken und dann losgefahren.
Nach knapp 3 Stunden auf einer ziemlich vollen Autobahn wurden wir in Deggendorf mit dichtem Nebel und ersten Schneeflocken begrüßt. Schnell sind wir einmal über die Weihnachtsmarkt gegangen und köstlichen Glühwein, „Deggendorfer Brunzen“ (Schinken-Käse-Röster) und „Kräppelchen“ (Schmalzgebäck) verkonsumiert, bevor wir unsere **-Unterkunft bezogen.
Dort packten wir erstmal unsere Dust-Figuren aus und stellten uns eine schlagkräftige Truppe zusammen. Da Stephan als armer Student auch keine eigenen Dust-Figuren hat, musste er sich bei mir bedienen und aus meinen knapp 350 Punkten Achsenstreitkräften eine 300 Punkte starke Armee formen. So richtig passte da nix zusammen und typische Achsen-Einheiten wie Horton-Flieger und Zombies gab‘s bei mir auch nicht, aber am Ende hatte er dann (wie sich am nächsten Tag zeigen würde) eine schlagkräftige Streitmacht geformt. Mit meinen Allies ging es mir da geringfügig besser, ich konnte aus einem 400 Punkte Fundus auswählen und entschied mich für eine Liste auch Level-3-Infanteristen und Level-3-Helden gegen Bodentruppen und sowie Flak-Läufern gegen Flieger (wie sich zeigte eine sinnvolle Investition).
Kurz vor 18 Uhr bestiegen wir dann mein Auto und fuhren zum Veranstaltungsort, einer kleinen Dorfkneipe außerhalb der Stadt. Die hatte sicherlich schon bessere Zeiten gesehen, war aber urig und gemütlich. Dort begrüßten uns dann Florentine und Bastian zum Vorglühen und Vorspielen, auch Eike und Dennis sowie der Deutsche Dust-Meister Thomas und ein paar mir unbekannte Brettspieler waren mit von der Partie. Allesamt sehr nette Leute, sofort fühlten Stephan und ich uns sehr wohl. Nach einem zünftigen Begrüßungsessen mit Currywurst & Pommes sowie original bayrischem Weißbier teilten sich die Spieler dann auf die einzelnen Tische auf und spielten, worauf jeder gerade Lust hatte. Während sich Bastian und Dennis am Nachbartisch spannende X-Wing-Gefechte lieferten, ließen wir uns von Spieleexpertin Florentine zu einer Runde „Panic Station“ ermuntern. Zugegeben, auch nach 2 Partien inklusive einem Sieg hab ich das Spiel zwar nicht 100 %ig verstanden, aber dafür wird mir das verschmitzte Grinsen Florentines, wenn sie mich im Spiel tödlich infizierte, sicher lange in Erinnerung bleiben 😀 Danach ermutigte sie uns noch zu einer Runde „Steam Park“, einem wirklich herausragenden Familienspiel welches ich euch demnächst noch in einem ausführlichen Artikel näherbringen werde! Ich verrate aber nicht zu viel, wenn ich es als das ideale Weihnachtsgeschenk anpreise. Um Mitternacht war der Spaß dann leider schon vorbei und wir fuhren zum Hotel, um am nächsten Tag fit das Turnier zu rocken.
Das Turnier
Wirklich fit waren wir dann am nächsten Tag leider nicht, denn die ganze Nacht verbrachten wir damit um die Wette zu Schnarchen und damit dem Anderen vom Schlaf abzuhalten… Immerhin, das war der einzige Sieg den ich an diesem Tag gegen Stefan erringen konnte 😉
Kurz nach 10 Uhr trafen wir dann ein und begutachteten die gegnerischen Armeen der insgesamt 12 Teilnehmer. Wie zu erwarten kam, bis auf Stephans und meine Mischmaschtruppe, keine Armee ohne Flieger aus. Achsen und Alliierte hielten sich die Waage, nur 2 Spieler versuchten es mit den neuen SSU-Truppen. Pünktlich um 11 Uhr ging es dann los und es wurden die Regeln erläutert. Gespielt werden sollte nach den offiziellen Turnierregeln mit 60 Minuten Spielzeit und 2 möglichen Listen. Dann wurden die Paarungen aus 2 Lostöpfen gezogen, je ein Topf mit „Ortsansässigen“ und ein Topf mit „Zugereisten“.
Ich hatte natürlich das große Glück und wurde gleich mal dem Deutschen Meister Thomas zugeteilt, der ebenfalls Allies ins Feld führte und mich in kurzer Zeit massakrierte. Ein paar Punkte konnte ich ihm zwar noch abknöpfen indem meine Superhuman-Figur durch seine Reihen pflügte, aber letztendlich gingen die 3 Siegpunkte an ihn… Was gibt es über den amtierenden Deutschen Meister noch zu sagen? Ein sehr freundlicher Typ mit bedachter Spielweise! Und er hatte mit meinem Dialekt sicher mindestens so viele Probleme wie ich mit dem Seinigem 🙂
Die zweite Auslosung brachte mir noch weniger Glück: Es ging gegen Stephan! Dazu muss man dem uneingeweihten Leser erklären, dass Stephan immer gegen mich gewinnt! Immer! Immer! Und so natürlich auch dieses Mal…
Fast schon bis ans unterste Ende der Zwischentabelle gerutscht, hielt Florentine dann eine Motivationsrede und baute mich wieder auf. Es ging gegen Stefan (diesmal mit „F“ statt „PH“) mit einer stark mechanisierten Achsen-Armee inklusive Sturmkönig-Flak-Roboter. Glücklicherweise konnte ich seinen Flieger gleich in der zweiten Runde abschießen und meine panzerbrechenden Truppen immer erst dann bewegen, wenn er all seine Roboter schon aktiviert hatte. Also klassisches Ausaktivieren… Mit 300 verursachten Schadenspunkten gegenüber nur 15 erlittenen Schadenspunkten und allen besetzten Deckungselementen konnte ich dann tatsächlich auch einen Sieg feiern! Ein besonderes Lob geht hiermit an den fairen Stefan, der mir viele der neueren Regeln erklärte die ich bis dahin noch nicht kannte.
Die letzte Schlacht führte mich dann gegen Dennis, den ich schon aus der Regionalmeisterschaft in Gießen kannte. Er rückte mit eine massiven alliierten Läuferliste an und lockte mich immer wieder aus meinem eigentlich sicheren Versteck, was mich einige Punkte kostete. Als auch ein letzter verzweifelter Sturmangriff meiner übrigen Truppen fehlschlug, bot er mir ein ehrenhaftes Unentschieden an! Menschlich höchst lobenswert, lehnte ich aus Rücksicht auf die anderen Teilnehmer dankend ab und nahm immerhin noch einen gegnerischen Läufer mit in die Niederlage.
Abrechnung
Für mich lief es also spielerisch nicht ganz so toll und ich fand mich am Ende des Tages auf dem 10. Platz wieder. Immerhin, ich habe schon schlechtere Turnierresultate gehabt und immerhin gab es ein tolles Trostpflaster: Eine Autogrammkarte vom Dust-Erfinder Paolo Parente mit meinem Namen drauf! Der nerdige Fanboy in mir springt Purzelbäume!
Stephan schaffte das Unfassbare und wurde Erstplatzierter, was ihm ein breites Grinsen, einen wirklich sehr stylischen Orden und nicht zuletzt einen 40 € Gutschein einbrachte, den er mit mir brüderlich teilte und den wir gleich an Ort und Stelle vershoppten. Denn Florentine und Bastian hatten wieder einen Teil ihres umfangreichen Shopangebotes mit den legendären Turnierrabatten aufgebaut! Unsere Dust-Armee ist jetzt um britische Commandos und Achsen-Kommandotruppen reicher, außerdem können wir uns noch abseits dieses Tabletops mit dem neusten Shadowrun-Grundregelwerk belesen und auch meine X-Wing-Flotte ist wieder um drei Schiffe gewachsen 😀 Schließlich haben wir noch ein paar ganz geheime, informative Worte mit Florentine als deutsche „Dust Devils“-Chefin gewechselt und dann machten wir uns schon auf dem Heimweg, in dem Wissen sehr gerne wiederkommen zu wollen!
Was bleibt mir jetzt noch zu sagen? Einen großen Dank an Florentine und Bastian für das toll organisierte Turnier, ein ebenso großes Dankeschön an alle Teilnehmer für die wirklich gute Stimmung und fairen Spiele und ein großes Lob an den Wirt für das leckere Mittagsschnitzel!
Weitere Berichte und Bilder zum Turnier findet ihr hier:
Gleich Bestellen und nach Hause an den Spieltisch liefern lassen!
Wenn ich das lese, hab ich das Gefühl selbst dabei gewesen zu sein