Die Siedler von Catan Würfelspiel ist ein einfaches Spiel, das vor allem für jüngere gedacht ist. Was ich genau davon halte könnt ihr hier lesen:
Fazit
Kategorie | Würfelspiel |
Anspruch | Sehr gering |
Spieleranzahl | 1- unendlich |
Spieldauer | 15-45 Minuten |
Alter | ab 7 Jahren |
Einstieg / Anleitung | ![]() |
Ausstattung | ![]() |
Verpackung | ![]() |
Spielspaß | ![]() |
Preis / Leistung | ![]() |
Gesamtnote | ![]() |
„Die Siedler von Catan“ ist wohl das bekannteste und bestverkaufsteste „moderne“ Brettspiel Deutschlands. Unzählige Erweiterungen und eigenständige Spielvarianten gibt es mittlerweile zu kaufen, um den willigen Käufern die Euros aus der Tasche zu ziehen – Darunter auch die „Das Würfelspiel“, eine mit Stift und Papier ausgetragene Inselbesiedlung für Catan-Fans ab 7 Jahren.
Ich tue mich schwer, ein endgültiges Urteil über dieses Spiel zu fällen. Vielmehr stellt sich mir die Frage: Ist das eigentlich ein „richtiges“ Spiel? Es findet keinerlei spielbezogene Interaktion zwischen den Teilnehmern statt, sondern jeder würfelt still vor sich hin bis 15 Runden vorbei sind und man die Punkte vergleicht. Aber geht es denn bei Spielen nicht darum, gemeinsam mit anderen Menschen Spaß zu haben? Jeder möge sich selbst diese Frage beantworten und für sich entscheiden, ob er dieses Würfelspiel ausprobieren möchte…
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Einstieg / Anleitung
Der Einstieg in diese wirklich sehr einfach gehaltene „Die Sieder von Catan“-Variante dürfte selbst Kindern nicht schwer fallen: Jede Runde dürfen die Spieler nacheinander die 6 Rohstoffwürfel bis zu dreimal werfen. Mit der richtigen Symbolkombination können dann Straßen, Dörfer, Städte und Ritter gebaut werden, beispielsweise könnten mit 2 x Holz, 2 x Lehm und je einmal Getreide und Wolle ein Dorf und eine Straße errichtet werden. Oder man erwirbt für 2 x Getreide, 2 x Wolle und 2 x Erz gleich zwei Ritter. Eben jene Ritter können als Rohstoff-Joker eingesetzt werden, oder man tauscht benötigte Rohstoffe gegen gewürfeltes Gold.
Für gebaute Straßen, Dörfer etc. gibt es in einer festgelegten Reihenfolge dann Punkte, welche man nach 15 Runden zusammenzählt und somit den Sieger ermittelt. Wer die wirklich einfachen Regeln jetzt doch noch nicht verstanden hat, kann diese in dem sehr gut geschriebenen, ausführlichen 8-seitigen Regelheft (inklusive 2 Seiten Werbung) nachlesen.
Ausstattung
– Ein 60-seitiger Spielblock aus doppelt bedrucktem Papier mit den „typischen“ Catan-Hexfeldern.
– Das 8-seitige Regelheft
– 6 Holzwürfel in einer wiederverschließbaren Plastiktüte
Verpackung
Ein stabiler, bunt bedruckter Karton in ebenfalls in der „typischen“ Catan-Optik. Klein genug, um in jede Damenhandtasche oder den Reiserucksack zu passen. Aber für das vorhandene Spielmaterial noch immer ein wenig überdimensioniert.
Spielspaß
Wer bei der Regelbeschreibung gut aufgepasst hat, wird sich schon ein gutes Bild davon machen können was den Spieler hier erwartet: Ein Glücksspiel! Denn hier gewinnt man nur durch das passende Würfeln der Rohstoffe.
Die Baureihenfolge ist leider vorgegeben: Abseits des aus Dörfern bestehenden Hauptweges kann man optional noch Städte in Sackgassen bauen sowie Ritter in vorgegebener Reihenfolge als Rohstoffjoker erwerben. Jeder Spieler spielt auch für sich selbst, eine Interaktion zwischen den Spielern fällt bis auf das Punktezählen am Ende weg… Eigentlich zieht „Die Siedler von Catan – Das Würfelspiel“ seinen Reiz nur aus der Hoffnung auf einen gelungenen Rohstoff-Würfelwurf.
Theoretisch können Menschen ohne Freunde das Spiel auch ganz alleine spielen, dann hat man ein komplettes Spiel in weniger als einer viertel Stunde durch. Mit jedem zusätzlichen Mitspieler erhöht sich die Spielzeit und damit auch die Wartezeit auf den Würfel – Bei einem Testspiel mit 8 Spielern haben wir zwar gut eine Stunde gespielt, davon aktiv gewürfelt ich aber weniger als 10 Minuten. Denn die restliche Zeit hab ich sehnsüchtig darauf gewartet endlich wieder dran zu sein…
Preis/Leistung
Im Handel kostet „Die Siedler von Catan – Das Würfelspiel“ zumeist zwischen 6 und 10 €. Für das gebotene Spielmaterial ein akzeptabler Preis. Wer mit dem Spielprinzip absolut nichts anfangen kann, wird sicher rufen „Immer noch zu teuer!“ aber wer es auf langen Reisen damit schafft, seine quengelnden Kinder ruhig zu stellen, wird die Investition nicht bereuen!
Ergänzung von Florentine:
Hab das Würfelspiel auch ausprobiert. Man muss natürlich bedenken, dass es ab 7 Jahren ist. Also die Zielgruppe eigentlich Kinder sind. Da sind nur zwei Sterne für den Spielspaß vielleicht ein bisschen wenig. Würd eher drei vergeben. Aber auch wenn ich das Spiel mit anderen Kinderspielen vergleiche muss ich feststellen: Es gibt bessere.
Gleich Bestellen und nach Hause an den Spieltisch liefern lassen!
Einspruch liebe Florentine 😀
„King of Tokyo“ ist auch für Kinder ab 8 Jahre (also nur 1 Jahr älter) aber im Vergleich dazu (obwohl es auch nur ein simples Würfelspiel ist) wesentlich abwechslungsreicher, taktischer und interaktiver.
Oder anders: „King of Tokyo“ (Spielspaß *****) ist mehr als doppelt so toll wie „Catan: Würfelspiel“ (Spielspaß **) 😉
Aber ich gebe zu, das aus meiner „erwachsenen“ Sichtweise zu betrachten :-/
Sersen,
das ganze kommt wohl auch stark auf die Spieler an. Ich sehe es nicht so, dass man zwangsläufig immer miteinander interagieren muss. Das Spiel ist halt stark für die Kniffel Fraktion mitgedacht, und bei dem Spiel beschwert sich auch keiner 😉
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Skallfag
Ich mag Kniffel nicht 😉 OK, mal Spaß beiseite… Tests sind halt immer subjektiv und abhängig von den persönlichen Präferenzen… Guck dir Florentine an, die ist schon bei *** und sicher gibt es sogar Fans die dem Spiel ***** geben würden… Ich persönlich finde zwar, dass Spiele ein Mindestmaß an Interaktion zwischen den Spielern haben müssen damit es spannend ist, aber ich verstehe schon worauf du hinaus willst und danke dir herzlich für deinen Kommentar 🙂
Ich find schon prinzipiell gut nachvollziehbar was Philipp in seinem wie immer schön geschriebenen Test geschrieben hat – Ein Lob muss sein ^_~ Aber meine Frage: Kann man mit so einem Solo-Spiel wirklich Kinder ruhig stellen? Normale Kinderspiele wie Mensch Ärger dich nicht sind ja eher interaktiv und kommunikativ. Wie sind da eure Erfahrungen?
Hehe, es muss nicht jeder alles mögen, Gott sei dank. Das Tests immer nur subjektiv sein können, von einen der selber spielt, ist fürchte ich obligatorisch. Ich währe da wie Florentine bei***, hab das Spiel ja auch mit ihr gespielt. Soll ja auch keine Kritik an deiner Rezension sein.
Noch zur Interaktion, ich denke hier muss man auch zwei Sorten Interaktion unterscheiden, ich habe eine die im Spiel zwingend nötig ist, und die Zweite neben den Spiel. Bei Spielen wie Kniffel kann ich halt nebenbei mit einen Kumpel noch quatschen und ein Bier trinken, bei anderen muss ich mich halt mehr auf das Spiel konzentrieren. Hat aus einer gewissen Betrachtung ja beides seinen Reiz 😉
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Skallfag
Keine Sorge, Skallfag, ich hab das auch nicht als Kritik aufgefasst 😀 Ganz im Gegenteil, ich freue mich sogar wenn ich mich mal konstruktiv austauschen kann und dabei auch selbst neue Betrachtungsweisen lernen kann, wie beispielsweise deine Theorie der 2 Interaktionsarten (so hab ich das noch nie betrachtet). Und da muss ich dir vollkommen zustimmen, beide Interaktionsarten haben beide ihren Reiz!
Wo nun mein Problem als Spieletester liegt, ist Folgendes: Wenn ich nun ein Spiel wie „Catan – Das Würfelspiel“ habe, welches nun vermehrt eher auf die zweite Interaktionsart setzt (also Interaktion nicht das Spiel betreffend, sondern das Drumherum wie Bierchen trinken) dann ist das für mich als Spieletester ein großer Unsicherheitsfaktor: Ich kann Glück haben und hänge mit meinen coolen Kumpels ab oder habe Pech und spiele mit dem schnarchigen Null-Bock-Neffen meiner Nachbarin. Das Spielerlebnis ist also ein Anderes und keine „messbare“ Größe, soll heißen wenn ich halt das Glück habe immer mit meinen Kumpels abzuhängen dann würde das Spiel ja besser bewertet als wenn ich halt keine Freunde hab 😉 Und ich finde da, ein Spiel (welches ja eine Dienstleistung ist die mir Freude bereiten soll) muss sich schon ein wenig darum kümmern, dass ich die Freude eben auch dann habe wenn ich nicht mit nem Bierchen dasitze 😉
Oh, schon wieder so ein langer Text. OK, dann mach ich das Ende kurz: Bei „Catan – Das Würfelspiel“ hatte ich das große Glück, mit „King of Tokyo“ ein durch und durch vergleichbares Produkt zu spielen. Und so konnte ich auch ein wenig vergleichen und halt feststellen, das der Spielspaß nicht mal halb so groß ist 🙂 Ich versuche halt auch, die Wertungen generell ein wenig in sich schlüssig zu machen damit der Leser auch wirklich vergleichen kann und sich darauf verlassen, das ***** ein Premiumspiel ist und ** eher Durchschnitt. Und in der Kategorie Spielspaß *** liegt beispielsweise auch „Der Eiserne Thron LCG“ und ich glaube fest daran, dass dieses Spiel ein wenig besser ist als „Catan – Das Würfelspiel“. Ich geh da immer von meiner Mutter als Leser aus, die 0 Ahnung hat und sich ein Spiel kaufen will und auf Freizeitstrategen.de vertraut 😉
Jetzt ist mein Schluss auch wieder so lang geworden \o/ OK, jetzt aber wirklich ganz kurz: Eventuell wäre es ja sinnvoll „Kinderspiele“ gesondert zu kennzeichnen damit der Leser weis, dass hier andere Bewertungskriterien eine Rolle spielen?
Liebe Grüße an den mutigen Leser, der sich durch meinen sonntagmorgentlichen geistigen Erguss gequält hat 😉 😉 😉