Nachdem ich Ende April von dem X-Wing-Turnier des „Förderkreis innovatives Spiel e.V.“ in Coburg so sehr angetan war, hoffte ich darauf baldmöglichst wieder mit den coolen Jungs bei einem X-Wing-Event zocken zu können. Mit der vom FiS e.V. veranstalteten OST-Con in Neukirchen bot sich dann am 1. Juni die Möglichkeit wieder die „TIE Fighter“ aus dem Keller zu holen und den Rebellen einzuheizen 😉
Der FiS e.V. und die OST-Con
Bevor ich mich den spannenden X-Wing-Matches widme, möchte ich euch den FiS e.V. und speziell die OST-Con näherbringen. Der „Förderkreis innovatives Spiel e.V.“ ist ein Spieleverein aus dem fränkischen Coburg, welcher sich dem Spiel mit Brett-, Karten-, Tabletop- und Pen&Paper-Spielen jeglicher Art und auch speziell der Jugendförderung widmet. Neben den „normalen“ Spieletreffen veranstaltet der Verein auch zahlreiche Events wie beispielsweise das von mir besuchte X-Wing-Turnier und die hier beschriebene OST-Con.
Eine genaue Definition der OST-Con ist für mich schwer zu finden. Ein einwöchiges Spiele-Festival trifft es vielleicht ganz gut (so ähnlich wie Wacken, nur mit Spielen statt Musik). Begeisterte Zocker und Zockerinnen (bei meinem Besuch immerhin knapp 20 % – ein beachtlicher Frauenanteil wie ich finde) kommen zusammen und spielen was sie wollen… Nach der Früh- und der Abendmahlzeit treffen sich alle Anwesenden, die geplanten Spiele werden kurz vorgestellt und dann wählt man das für sich passende Game aus. An dem betreffenden Samstag beispielsweise konnten die zur 12 Uhr – Spieleverteilung ca. 60 Anwesenden wählen zwischen einem „Cthulu“-P&P-Rollenspiel, dem Brettspiel „1830“, dem historischen Tabletop „Black Powder“ und unserem „X-Wing“. Falls ich ein Spiel vergessen habe, schreibt mir ne Mail damit die Liste vollständig wird!
An den anderen Spieltagen standen auch bekannte Klassiker wie „Battletech“ und „Advanced Dungeons & Dragons“ auf dem Programm.
Stattgefunden hat die Veranstaltung in dem modernen „Jugendhaus Neukirchen“, einer absolut hochwertigen Location mit zahlreichen Räumen, sodass sich die einzelnen Spiele(r) nicht in die Quere kamen. Ein kleinwenig in der thüringischen Einöde gelegen, konnte man gelegentlich auch mal einen Feldhasen durchs Fenster zuschauen sehen 😉
Der Trench Run
Insgesamt 4 Spieler fanden sich dann für X-Wing ein. Gespielt wurde DAS „Star Wars“-Szenario schlechthin: Der finale Angriff auf den Todesstern, bekannt aus dem 1. Teil der klassischen Filmtrilogie!
Christian, den ich noch vom Turnier her kannte, hatte keine Kosten und Mühen gescheut und einen Teil des Todessterns nachbauen lassen! Diese Modellplatte bildete das Spielfeld für den sogenannten „Trench Run“, in welchem die 150 Punkte starken Rebellen versuchen mussten in den berüchtigten Graben abzutauchen, ihn bis zum Ende zu durchqueren und dann ihre Torpedos abzufeuern. Dabei mussten sie nicht nur gegen das knappe Rundenlimit kämpfen, sondern auch gegen imperiale Jäger im Wert von 100 Punkten (inklusive kostenlosen Respawn!) und kampfstarke Geschütztürme. Ein wenig erleichtern konnten die Rebellen ihre Mission, wenn sie die 4 Powernode-Türme zerstörten und so negative Effekte für die Imperialen oder ein erhöhtes Rundenlimit bewirkten.
Im ersten, gut 3 Stunden dauernden Spiel verteidigte ich den Todesstern mit vier Akademie-TIEs und einem Alpha-Interceptor. Ganz stilecht dazu kam noch Darth Vader in einem TIE Advanced. Die Rebellen griffen mit X-Wing-Jägern und Y-Wing-Bombern an, aber verpassten knapp die Einflugschneise in den Graben. Es folgten abenteuerliche Flugmanöver erst ÜBER und dann IM Graben, die meinen Darth Vader so verwirrten dass er direkt gegen die Wand flog und explodierte. Wie im Film kämpfe sich dann Luke Skywalker im X-Wing durch das Abwehrturmfeuer und scheiterte nur ganz knapp am Zeitlimit!
Im zweiten Spiel stockten wir unsere Flotten dann auf! Zusammen mit Christians beeindruckender TIE Advanced-Flotte standen 200 Punkte gegen die Rebellen mit 250 Punkten (3 X-Wing, 3 Y-Wing und ein Millennium Falcon). Letztere hatten sich mittlerweile perfekt auf das Szenario eingestellt und schickten 2 schwerbewaffnete Y-Wing und einen X-Wing direkt in den Graben, während die anderen Raumschiffe unsere imperiale Flotte in Schach hielt und systematisch die Powernode-Türme vernichteten. Ein ganz klarer, hochverdienter Erfolg der Rebellen nach einer über 3 Stunden langen, dramatischen Schlacht!
Nebenkriegsschauplatz
Während der Spiele standen viele neugierige Besucher um den Tisch und erkundigten sich über das Spiel oder fachsimpelten allgemein über Star Wars. Spätestens jetzt weiß ich, dass ein TIE Interceptor oder mehrere TIE Advanced absolut nicht historisch korrekt sind *g* Aber sicher konnten wir einige Zuschauer dazu motivieren dieses Spiel einmal selbst auszuprobieren.
Da wir uns den Saal mit den historischen Tabletop-Spielern teilten, tat ich in Spielpausen umgekehrt das Gleiche und erkundigte mich über das Spiel „Black Powder“. Freundlich wurde mir Auskunft gegeben: Es ist ein 28mm-Massenschlacht-Tabletop mit an diesem Tag über 1000 Figuren auf dem Spielfeld! Franzosen kämpften hier gegen Braunschweiger und Engländer, indem die Spieler Befehle ansagten und mit entsprechendem Würfelglück dann auch umsetzten. Das sah wirklich spannend aus, es schien aber auch ein wenig kompliziert zu sein da wir an unserem X-Wing-Spieltisch immer wieder nachdrückliche Dispute über mögliche und unmögliche Befehle mitbekamen. Entsprechend der Anzahl der gespielten Figuren ist es aber auf jeden Fall nicht zu vergleichen mit dem actionreichen X-Wing … Allein die Spielvorbereitung dauerte länger als die meine erste Schlacht um den Todesstern.
Fazit
Toll wars! Nette, entspannte Leute spielen gemeinsam in einer tollen Location! Der Traum eines jeden Spiele-Nerds! Nächstes Jahr komm ich definitiv wieder und bleibe länger als einen Tag.
Ein ganz herzlicher Dank geht nochmal an den Christian für die Zurverfügungstellung des phantastischen Todesstern-Spieltisches, das freundliche Schiedsrichtern und die Darth Vader – Leihgabe!
PS: Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass mich tatsächlich jemand ansprach und sagte „Du bist doch der Blogger vom freizeitstrategen.de! Deine Artikel hab ich gelesen!“
Klingt wirklich nach ner Menge Spaß! Ich glaub da muss ich auch mal hin 🙂
Top Artikel!
Danke für den Bericht, der „trench“ sieht klasse aus. Die Idee für den Trenchrun hatte ich auch schon, will mir demnächst auch Türme für X-Wing basteln.
Kannst du die Missionssonderregeln auch posten? die würden mich interessieren.
Toller Bericht. Waren ja auch zwei tolle Spiele. Gerne mal wieder.
Wir haben nach den Szenario-Regeln von Dagobah Dave gespielt. Die findest du hier:
http://www.outworld-studio.com/xwing/pdf/Dagobahs-DSTR-v01.pdf